Pressemitteilung von Eva-Maria Bolay

Unkoordinierte Prüfungen in Heimen belasten Pflegekräfte


Politik, Recht & Gesellschaft

Stuttgart, 16. August - Eine Pflegekraft in einem Heim wendet 30 Prozent ihrer Arbeitszeit für administrative Aufgaben und Dokumentation auf. Aus Sicht der Caritas der Diözese Rottenburg-Stuttgart belastet dieser hohe Anteil an Verwaltungsaufgaben die Pflegekräfte stark und schadet dem Berufsbild des Pflegers. Dabei erfassen die Heimaufsichten mit ihren Prüfungen zu 70 Prozent die gleichen Inhalte wie die Medizinischen Dienste der Krankenkassen (MDK) mit den Qualitätsprüfungen. Daher fordert die Caritas das Sozialministerium und den MDK dazu auf, verbindliche Absprachen zu treffen, um den hohen Prüfungsaufwand zu minimieren. Angesichts des demografischen Wandels müsse das Berufsbild dringend attraktiver werden. In diesem Zuge seien Doppelprüfungen abzuschaffen und die Arbeit mit und am Menschen in den Mittelpunkt zu rücken.

Bereits 2009 hatte der MDK mit dem Sozialministerium in Baden-Württemberg als oberster Heimaufsichtsbehörde vereinbart, die Prüftätigkeiten aufeinander abzustimmen. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels im Pflegesektor hält es die Caritas Rottenburg-Stuttgart für höchste Zeit, eine gesetzliche Grundlage für gut koordinierte Prüfungen von MDK und Heimaufsicht zu schaffen. Die Prüfungen sollen einerseits Qualitätsstandards aufzeigen, aber zugleich den pflegerischen Alltag nicht durch eine bürokratische Maschinerie unnötig belasten.

Grundsätzlich begrüßt der katholische Wohlfahrtsverband Qualitätsprüfungen in Pflegeeinrichtungen. "Eine doppelte Prüfung bedeutet für das Personal aber einen doppelten Aufwand und vor allem doppelten Druck. Denn jede Prüfung bindet Arbeitszeit in einem Umfang von ein bis zwei Tagen", betont Prälat Wolfgang Tripp, Caritasdirektor der Diözese Rottenburg-Stuttgart. Zu der ausufernden Dokumentationspflicht bringe jede Prüfung eine gewisse Unruhe und Belastung für die Bewohner einer Einrichtung mit sich, die das Personal ausgleichen müsse.

"Inzwischen sind wir soweit, dass sich die Qualität der Arbeit in einer Einrichtung an der Dokumentation bemisst. Denn dafür gibt es gute Noten", so Tripp. Mit hohem Engagement und herausragender Initiative versuchten die Mitarbeiter in der Pflege, mit der ihnen verbleibenden Zeit den Bewohnern gerecht zu werden. Für die Tätigkeit der Pflege an sich, die vielen Berufstätigen Zufriedenheit und Erfüllung verschaffe, müsse in Zukunft wieder mehr Raum gegeben werden.
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