Erste Zahlen zum Rage-Applying-Trend: Jeder Fünfte reagiert mit Serien-Bewerbungen auf Unzufriedenheit im Job
29.01.2024
Werbung, Marketing & Marktforschung
Köln, 29. Januar 2024 - Wenn es im Job nicht läuft, bevorzugen deutsche Arbeitnehmende zunehmend das sogenannte Rage Applying (dt: wütend bewerben): Knapp die Hälfte der Beschäftigten zieht diese Strategie bei Unzufriedenheit in Betracht; jeder fünfte Arbeitnehmende setzt sie sogar mit sehr großer Wahrscheinlichkeit in die Tat um. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des HR-Softwareanbieters Cegid.
Unter Rage Applying verstehen HR-Fachleute den seriellen Versand einer mehr oder weniger großen Anzahl an Bewerbungen, die enttäuschte Arbeitnehmende binnen kurzer Zeit an ausschreibende Unternehmen versenden. Mit diesem Verhalten kompensieren Beschäftigte ihre steigende Unzufriedenheit am Arbeitsplatz. Dabei greifen laut Umfrage knapp jede dritte Frau und jeder zweite Mann wahrscheinlich auf die Rage-Applying-Methode zurück (30 Prozent und 46 Prozent).
85 Prozent sprechen Probleme am Arbeitsplatz direkt an
Entscheidend aber ist: Arbeitnehmende nehmen ihre persönliche Unzufriedenheit am Arbeitsplatz nicht als gegeben hin. 85 Prozent sprechen aktiv ihre Probleme am Arbeitsplatz an und jeder Zweite zeigt offen seine Unzufriedenheit (49 Prozent). Nur die wenigsten Beschäftigten verweigern sich dagegen bei Problemen am Arbeitsplatz der Kommunikation (15 Prozent). Jedoch: Auffällig viele reagieren immer noch mit einem Rückzug ins Homeoffice (36 Prozent). Ebenso viele ziehen direkt die Reißleine und kündigen (35 Prozent).
Je stärker das Mikromanagement, desto weniger Vertrauen in Führungskräfte
Ein möglicher Grund für die Unzufriedenheit der Befragten laut Studie: Zu viel Mikromanagement. Drei Viertel der Befragten verlieren das Vertrauen in ihre Führungskräfte, wenn diese dazu neigen, sich in Prozess-Details einzumischen (75 Prozent). Das lässt darauf schließen, dass Arbeitnehmende dann besonders zufrieden sind, wenn ihr Job mit einem großen Gestaltungsspielraum sowie einem hohen Maß an Verantwortung verknüpft ist.
Methodik der Studie
Im Auftrag von Cegid befragte das Marktforschungsunternehmen Appinio in einer repräsentativen Studie im Dezember 2023 deutschlandweit 100 Führungskräfte und 400 Arbeitnehmer aller Geschlechter im Alter von 18 bis 65 Jahren.
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