Zwischen Paragrafen und Sozialer Arbeit
24.09.2012
Bildung, Karriere & Schulungen
Heidelberg, 24. September 2012
Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über das Rentensystem von Morgen debattiert wird. Drohende Altersarmut ist die Schlagzeile, von der künftig auch Normalverdiener bedroht sein sollen. Eine herausfordernde Rechtslage, der sich Sozialjuristen stellen müssen. Ausgebildet werden diese an der SRH Hochschule Heidelberg. Ein neuer Bachelorstudiengang Sozialrecht startet im Oktober.
Denn der Mangel an diesen Experten ist groß: "Wir stoßen hier auf eine fachliche Lücke. An den Universitäten werden die Volljuristen im Sozialrecht wenig bis gar nicht ausgebildet. Auch gibt es kaum einen anderen Rechtsbereich, der so viel aktuelles Spezialwissen erfordert und permanent im Umbruch ist", so Dr. Peter Baumeister, Professor und zukünftiger Studiendekan im neuen Studiengang. Die Sozialversicherungsträger und die öffentliche Verwaltung bilden ihren Nachwuchs bislang in eigenen Hochschulen aus. Nach Baumeister würden diese allerdings nicht einmal ihren eigenen Bedarf decken können.
Neben juristischen Methoden und Grundlagen im Sozialrecht, Zivilrecht und Öffentlichen Recht werden im neuen Studiengang auch Inhalte aus angrenzenden Bereichen wie beispielsweise der Soziologie, Ökonomie und der empirischen Sozialforschung gelehrt. Darüber hinaus arbeiten die Studierenden frühzeitig an Praxisprojekten mit. Ein Praktikum absolvieren die angehenden Sozialjuristen zwischen dem zweiten und dritten Studienjahr.
Flexibilität, sprachliches Geschick und ein Fingerspitzengefühl für sensible Themen sind Eigenschaften, die ein Bewerber allerdings schon vor dem Studium mitbringen sollte: "Ein Sozialjurist wird in seinem Arbeitsalltag mit vielen heiklen Lebenslagen konfrontiert und trifft auf unterschiedliche Menschen, beispielsweise verschuldete Familien, Migranten, Arbeitslose, pflegebedürftige oder erkrankte Menschen", so Baumeister.
Entsprechend breit ist ihr späteres Arbeitsfeld: Sozialjuristen werden bei Sozialverbänden, Sozialhilfeträgern oder Rehabilitationseinrichtungen beschäftigt. Darüber hinaus arbeiten sie in Gewerkschaften und in der Sozialverwaltung und sind für die Bereiche Sozial-, Jugend- und Eingliederungshilfe zuständig. "Möglich ist auch die Kombination mit dem Wirtschaftsrecht, beispielsweise durch eine Tätigkeit in einer Unternehmensberatung oder Personalabteilung eines Wirtschaftsunternehmens ", so Baumeister.
Der neue Bachelor Sozialrecht startet erstmals im Oktober und richtet sich an Abiturienten allgemeinbildender und sozialwissenschaftlicher Gymnasien.
Mehr Informationen direkt bei Prof. Dr. Peter Baumeister unter peter.baumeister@hochschule-heidelberg.de oder http://www.hochschule-heidelberg.de
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