Pressemitteilung von Joachim Jumpertz

Kein Ende der "Rena"-Katastrophe vor Neuseeland in Sicht - Kakapo.de berichtet darüber.


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Obwohl weniger Öl austritt als bei dem ursprünglichen Unglück im vergangenen Jahr werden dem neuerlichen Ölteppich in dem artenreichen Gebiet wieder etliche Tiere, insbesondere Seevögel, zum Opfer fallen. Neben den unmittelbaren Umweltfolgen in der Vogelwelt sind auch langfristige Schäden am Riff und in den sensiblen Lebensräumen der Flussmündungen zu befürchten. Da derzeit viele Seevögel in der Mauser sind und sich nicht im Wasser aufhalten, sinkt zwar das Risiko, dass sie verölen. Doch Stephan Lutter, Meeresschutzexperte vom WWF, vermutet eine höhere Dunkelziffer: "Weil sich das Öl dieses Mal während des Sturms ausgebreitet hat, ist zu befürchten, dass verölte Vögel auf See schneller ertrunken sind und die unmittelbaren Opfer uns verborgen bleiben, weil sie nicht an die Küsten gespült werden."

In den letzten Monaten sind etliche Container vom Schiff ins Meer gestürzt. Durch das Auseinanderbrechen der "Rena" dürfte die Zahl noch drastisch gestiegen sein.
Die über Bord gegangene Ladung kann zu erheblichen Umweltschäden führen. So bergen beispielsweise größere Plastikteile das Risiko, dass sich Seevögel oder Meeresschildkröten darin verfangen und entweder qualvoll ersticken oder ertrinken. Zersetzt sich das Plastik schließlich, gelangen die kleinen Partikel in die Nahrungskette. Auch können biologisch abbaubare Substanzen, wie zum Beispiel große Mengen Milchpulver - an einigen Stränden wurden bereits Dutzende teils aufgeplatzte Säcke angespült - Lebensgemeinschaften am Riffkörper ersticken. Der Grund dafür ist, dass der lokale Sauerstoffgehalt durch derartige Substanzen sinkt. Es besteht zudem die Besorgnis, dass filtrierende Muscheln und Bodenlebewesen in küstennahen Lebensräumen und Wattflächen verkleben.

Das Abrutschen des Heckteils vom Riff hat vermutlich auch weitere physische Schäden an den empfindlichen Riffstrukturen verursacht. "Das Astrolabe Riff ragt 80 Meter vom Meeresboden auf und hat steile Seitenhänge, das dürfte eine Bergung schwierig machen", so Lutter. "Wenn das Wrackteil am Meeresboden bleibt, werden giftige Substanzen, wie zum Beispiel restliches Öl, langsam und schleichend austreten."

Letztlich könnten die Wrackteile und Container für die Schifffahrt in einem großen Seegebiet gefährlich werden. Computersimulationen zeigen, dass die Strömung Container und Wrackteile an Strände bis zu 160 Kilometer vom Unglücksort entfernt spülen könnte.

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