Erfolg: EU-Petition erreicht über 1,5 Millionen Unterschriften - Ende der Käfighaltung gefordert
12.09.2019
Politik, Recht & Gesellschaft
Am gestrigen Mittwoch, 11. September 2019, endete Europas bisher größte Bürgerbewegung für Nutztiere mit über 1,5 Millionen gesammelten Unterschriften. Das sind rund 500.000 mehr, als für eine erfolgreiche Europäische Bürgerinitiative benötigt werden. Ziel der Kampagne ist die EU-weite Beendigung der Käfighaltung von landwirtschaftlich gehaltenen Tieren. Die Stimmen dafür wurden in den vergangenen zwölf Monaten gesammelt. Jetzt muss sich die EU-Kommission mit den Forderungen der Bürgerinitiative beschäftigen.
Der erfolgreiche Abschluss der Bürgerinitiative ist das Ergebnis der Zusammenarbeit einer breiten Koalition: Zu dem von der internationalen Organisation Compassion in World Farming (CIWF) ins Leben gerufenen Netzwerk aus über 170 europäischen Tier- und Umweltschutzorganisationen gehören in Deutschland unter anderem das Deutsche Tierschutzbüro, die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Animal Equality Germany e.V., PROVIEH e.V. und VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz. Die Anzahl der gesammelten Unterschriften muss noch im Rahmen eines offiziellen Prozesses auf ihre Gültigkeit geprüft werden.
Über ein Drittel aller Unterschriften stammt aus Deutschland
Die Bürgerinitiative schätzt derzeit, dass allein in Deutschland rund 500.000 Bürgerinnen und Bürger die Petition unterzeichnet haben - das ist mehr als ein Drittel aller EU-weit gesammelten Unterschriften. Die Auszählung ist noch nicht abgeschlossen, da derzeit noch postalisch eingereichte Unterschriften ausgezählt werden.
"Über 1,5 Millionen EU-Bürger sprechen sich gegen die Käfighaltung von Tieren aus, die Europäische Union darf diese Stimmen für mehr Tierschutz nicht überhören und muss handeln" so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender Deutsche Tierschutzbüro e.V.
"Dieses überwältigende Ergebnis zeigt, dass die Menschen Europas für einen Wandel in der landwirtschaftlichen Tierhaltung eintreten. Haltungssysteme, in denen Tiere Tag für Tag leiden und systematisch krankgemacht werden, müssen der Vergangenheit angehören. Ein Leben im Käfig ist kein Leben. Hinter "End the Cage Age" vereinen sich so unfassbar viele Menschen. Gemeinsam werden wir diese Europäische Bürgerinitiative weiter zum Erfolg führen!", sagt Kathleen Frech, Kampagnen-Koordinatorin (CIWF) für End the Cage Age in Deutschland.
Engagierte Lobbyarbeit führt zum Erfolg
Um das Ziel von einer Million Unterschriften zu erreichen, hatte die Bürgerinitiative seit September vergangenen Jahres in der gesamten EU Veranstaltungen durchgeführt, mit einflussreichen Abgeordneten und Prominenten zusammengearbeitet, neue Missstände über die Kälber-, Kaninchen- und Sauenhaltung aufgedeckt und eine neue digitale Kampagnenplattform namens "Cage Fighter" vorgestellt. Mit dieser konnten engagierte Unterstützer*innen ihre eigenen Sammelseiten aufbauen. Mehr als 4.400 Leute sind diesem Ruf gefolgt und haben ihre eigenen Mikro-Kampagnen gegen Käfighaltung gestartet.
Käfighaltung in der EU
In der EU werden über 300 Millionen Schweine, Hühner, Kaninchen, Enten, Wachteln und Kälber in Käfigen gehalten. In der Käfighaltung können die Tiere ihre elementarsten Grundbedürfnisse nicht ausleben. Zu den Systemen der Käfighaltung gehören unter anderem der Kastenstand (ein körpergroßer Käfig bei Muttersauen), die sogenannten "ausgestalteten Käfige" bei Legehennen, die Einzelhaltung in käfigartigen Boxen von Kälbern sowie Käfigsysteme bei Wachteln, Kaninchen und Wassergeflügel.
Weitere Informationen zu "End the Cage Age" finden Sie unter:
https://www.tierschutzbuero.de/end-the-cage-age-kaefighaltung-beenden/
Deutsches Tierschutzbüro e.V.
Herr Jan Peifer
Streustraße 68
13086 Berlin
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fax ..: 030-270049610
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