Schweinehochhaus steht seit 1 Jahr leer - Deutsches Tierschutzbüro fordert Abriss
01.10.2019
Politik, Recht & Gesellschaft
Jahrelang haben Tierrechtler des Deutsches Tierschutzbüros die Zustände in der kritisierten Schweinezuchtanlage dokumentiert und die Bilder in die Öffentlichkeit gebracht. Zudem wurde eine Kampagne mit dem Titel "Schweinehochhaus schließen" gestartet. Es fanden mehrere Demos mit bis zu 650 Menschen direkt am Ort des Geschehens vor dem Schweinehochhaus statt. Es wurden über 280.000 Unterschriften für die Schließung gesammelt und an das Landwirtschaftsministerium in Sachsen-Anhalt überreicht. Der Betreiber des Schweinehochhauses wurde mit dem "Preis der Herzlosigkeit" ausgezeichnet und schließlich haben die Medien regelmäßig über die Missstände im Schweinehochhaus berichtet.
Zuletzt haben versteckte Kameras in 2018 gefilmt, wie Ferkel so lange auf den Boden geschlagen worden sind, bis sie tot waren. Es wurde auch gefilmt, wie Tiere geschlagen und getreten worden sind. Das Deutsche Tierschutzbüro hat daraufhin Strafanzeige gegen die Verantwortlichen gestellt, bis heute ermittelt die Staatsanwaltschaft Dessau-Roßlau in der Sache. Auch behördliche Kontrollen haben damals Missstände vorgefunden.
Die HET GmbH, die das Schweinehochhaus betreibt, geriet letztes Jahr auf Grund der Kampagne und aktuellen Videoaufnahmen so massiv in die Kritik und entschied sich dazu, dass Schweinehochhaus zu räumen. Dies erfolgte Schrittweise, Ferkel wurden verkauft, die Zuchtsauen wurden nach und nach geschlachtet. Am 01.10.2018 war das Schweinehochhaus komplett leer.
Am heutigen 01.10.2019 waren die Tierrechlter vom Deutschen Tierschutzbüro erneut am Schweinehochhaus und führten eine Kontrolle von außen durch. "Es freut uns sehr, dass das Schweinehochhaus jetzt genau seit 1 Jahr leer steht, jetzt fordern wir den Abriss, damit nie wieder ein Tier im Schweinehochhaus gequält werden kann" so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro e.V. Was der Betreiber mit dem Hochhaus plant und wie es damit weitergeht, ist bisher nicht öffentlich bekannt.
Seit Jahren decken Tierrechtler und Medien Missstände in landwirtschaftlichen Betrieben auf, immer wieder zeigen Videoaufnahmen unter welchen grausamen Bedingungen Tiere gezüchtet, gemästet, transportiert und geschlachtet werden. "Die Politik handelt nicht, Gesetze sind zu schwach und Kontrollen bringen nichts. Der Verbraucher selbst muss handeln und pflanzliche Alternativen nutzen, nur so kann man Massentierhaltung und Tierquälerei wirklich beenden" so Peifer abschließend.
Weitere Informationen unter https://www.tierschutzbuero.de/schweinehochhaus-schliessen/
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