Corona: Virus verbreitet sich erneut über Pelzfarm
26.05.2020
Politik, Recht & Gesellschaft

Das Deutsche Tierschutzbüro fordert eine Schließung aller Pelzfarmen weltweit. "Pelzfarmen sind reinste Tierquälerei, in engen Käfigen leiden die Tiere, nach nur wenigen Monaten werden sie brutal getötet und ihnen wird buchstäblich das Fell über die Ohren gezogen" empört sich Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro e.V. Die Tierrechtler*innen fordern zudem ein Importstopp von Pelzprodukten. "Wenn weiterhin Pelze aus dem Ausland nach Deutschland importiert werden, dann unterstützt man dadurch die Tierquälerei auf den Pelzfarmen und somit auch die Verbreitung des Coronavirus" so Peifer.
Laut Virologe Christian Drosten seien bei Maderhunden ebenfalls Coronaviren gefunden worden, erklärte er in einem Interview mit dem "The Guardian" vor wenigen Tagen. Seiner Auffassung nach habe die Corona-Pandemie eher auf einer Pelzfarm in China begonnen, als auf einem Markt in Wuhan. Marderhunde werden in China auf Farmen gezüchtet, das Fell geht auch nach Deutschland und findet sich als Bommel an der Mütze oder am Kragen von Jacken wieder. Neben China befinden sich die meisten Pelzfarmen in Finnland, Dänemark und Polen.
Die Zustände auf polnischen Pelzfarmen haben die Aktivisten*innen vom Deutschen Tierschutzbüro letztes Jahr dokumentiert. Neben riesigen Farmen mit bis zu 100.000 Nerzen gibt es auch kleine, selbst zusammengezimmerte Farmen. "Vor allem die hygienischen Zustände auf diesen Farmen sind eine Katastrophe, so türmt sich der Kot der Tiere unter den Käfigen. Die Tiere leiden zudem an Verhaltungsstörungen, Kannibalismus und vor allem an der Enge in den Käfigen" so Peifer abschließend.
Nur ein Importstopp von Pelzprodukten und die Schließung aller Pelzfarmen weltweit kann dazu führen, dass die Tierquälerei und die Verbreitung des Coronavirus beendet wird.
Weitere Informationen zu der Recherche auf polnischen Pelzfarmen: https://deinpelz-meinherz.de/
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