Online Petition mit 71.000 Unterschriften fordert Strafe für Tierquälerei
27.07.2022
Politik, Recht & Gesellschaft
Vor wenigen Tagen veröffentlichte das Deutsche Tierschutzbüro Bildmaterial aus einer der größten Kaninchenzuchtbetriebe in Deutschland. Die Aufnahmen sind in einer umfangreichen Undercover-Recherche in den letzten Monaten entstanden. Immer wieder wurden die Zustände im Betrieb der Firma Dr. Zimmermann Kaninchen GbR in Abtsgmünd, Ostalbkreis (Baden-Württemberg) dokumentiert. So zeigen die Bilder tausende Kaninchen dicht gedrängt in engen Käfigen, dabei drücken sich die Gitterstäbe in die empfindlichen Pfoten der Tiere. Es sind auch kranke und zum Teil stark verletzte Tiere zu sehen, eine tierärztliche Versorgung erfolgt augenscheinlich nicht. "Offenbar geht es dem Betreiber nur um den Profit und so wird einfach an allem gespart", empört sich Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro e.V.
Der Hauptvorwurf ist aber, dass kranke Tiere unsachgemäße notgetötet worden sind. Versteckte Kameras filmten dutzendfach, wie verschiedene Mitarbeitende Kaninchen mit einer Eisenstange erschlagen haben. Einige Tiere wurden auch einfach an den Hinterläufen gepackt und auf den Boden geschlagen. "Die Tiere zeigten nach diesem Gewaltakt noch klare Lebensanzeichen. So etwas Brutales habe ich lange nicht mehr gesehen", sagt Peifer. Beim Sichten der Videoaufnahmen ist den Aktiven vom Deutschen Tierschutzbüro vor allem ein weißes Kaninchen aufgefallen, welches am frühen Morgen mit einer Stange geschlagen wurde. Danach schaute die Person einfach dabei zu, wie es sich auf dem Boden quälte. Erst nach zwei Stunden schlug die Person erneut zu, was offenbar zum Tod führte. "Das Tier muss Höllenqualen gelitten haben", empört sich Peifer. Diese Art des Tötens ist nach dem Tierschutzgesetz verboten, denn um sicherzugehen, dass die Tiere wirklich kein Bewusstsein mehr haben und tot sind, muss ein Kehlschnitt erfolgen, damit die Tiere ausbluten. In den dokumentierten Monaten erfolgte dies allerdings zu keinem Zeitpunkt.
Als das Deutsche Tierschutzbüro das Bildmaterial Mitte Juli veröffentlichte war die Empörung groß. Zum einen, weil vielen Menschen nicht bekannt war unter welchen Umständen Kaninchen gehalten werden und zum anderen wegen der Brutalität der Mitarbeitenden der Firma Dr. Zimmermann. Eine vom Deutschen Tierschutzbüro gestartete Petition auf dem Portal Change.org erreicht in kurzer Zeit zehntausende Unterschriften. "Das Ziel der Petition ist, dass die Verantwortlichen bestraft werden, es darf nicht sein, dass Menschen die so brutal mit Tieren umgehen einfach so davon kommen" so Peifer. Die Petition ist unter https://change.org/Kaninchenqual erreichbar.
Einen kleinen Erfolg haben die Tierrechtler*innen schon erreicht. Auf Grund einer Anzeige durch das Deutsche Tierschutzbüro hat die Staatsanwaltschaft in Ellwangen (AZ 45 Js 9153/22) die Ermittlungen aufgenommen. Auch das zuständige Veterinäramt stellte eine Strafanzeige. "Wir fühlen uns erneut darin bestätigt, den Menschen die vegane Lebensweise zu empfehlen, denn nur so kann Tierquälerei wie diese nachhaltig beendet werden", so Peifer, der abschließend auf die Webseite und das Ernährungsprogramm http://www.Twenty4VEGAN.de verweist.
Foto- und Videomaterial senden wir auf Anfrage zu.
Weitere Informationen unter: https://www.tierschutzbuero.de/recherche-kaninchenmast
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