Fehlerkultur: Ist Ehrlichkeit ein Karrierekiller?
30.10.2025 / ID: 434660
Unternehmen, Wirtschaft & Finanzen
Für viele Führungskräfte ist es noch immer ein Tabu, einen Fehler zuzugeben. Anstatt offen über Versäumnisse zu sprechen, wird vertuscht, abgewiegelt oder die Verantwortung weitergereicht. Die Gründe dafür sind Angst vor Gesichtsverlust oder einem Karriereknick. Damit verspielen Unternehmen jedoch nicht nur Vertrauen und Innovation, sondern auch ihre größte Chance, aus Fehlern zu lernen, bevor diese zum Risiko werden.In vielen Unternehmen gilt der offene Umgang mit Fehlern noch immer als Ausnahme statt als Erfolgsfaktor, was besonders auf die Finanzbranche zutrifft. Darauf ging bereits der EY-Report 2023 ein: Ganze 82 Prozent der Führungskräfte geben ihre Fehler nicht offen zu. Die Gründe dafür liegen oft in der Angst vor Karrierenachteilen, Gesichtsverlust oder Kündigungen. In der Praxis führt dies zu Vertuschungsversuchen, Schuldzuweisungen oder emotionalen Gegenangriffen. Diese Reaktionsmuster sind kontraproduktiv für das Betriebsklima und stehen zudem Innovation, Vertrauen und langfristiger Wettbewerbsfähigkeit im Weg. Fehler zu verschweigen bedeutet, Wachstumschancen zu vergeben. Das gilt für Einzelpersonen wie für Organisationen. "Eine echte Fehlerkultur verlangt Mut zur Verantwortung, eine starke Vorbildwirkung von Führungskräften und die Bereitschaft, das eigene Selbstbild kritisch zu hinterfragen. Denn Fehler sind kein Makel, sondern die Voraussetzung für Lernen, Entwicklung und unternehmerischen Erfolg", sagt Dr. Heidi Z'graggen, Expertin für Strategie und Krisenkommunikation bei der Zentralschweizer Unternehmensberatung URimpuls.
Erst kürzlich unterstützte die Unternehmensberatung URimpuls den neuen CEO eines international tätigen Unternehmens. Er hatte Transparenz und eine gelebte Fehlerkultur zu seiner obersten Priorität gemacht und der Organisation somit ein klares Signal gesetzt. Nun stand der CEO vor der schwierigen Entscheidung, einen langjährigen leitenden Angestellten zu kündigen - nicht weil dieser einen Fehler gemacht hatte, sondern weil er einen sicherheitsrelevanten Vorfall bewusst verschwiegen hatte. Der Verwaltungsrat zweifelte jedoch an dieser Entscheidung. "Das war ein Fall von diskreter Beratung und zielgerichteter Strategie. Der CEO war überzeugt davon, richtig gehandelt zu haben. In enger Zusammenarbeit reflektierten wir über die Entscheidung , untermauerten sie strategisch und bereiteten eine schlüssige Kommunikation vor - Schritte, wie sie auch beim Krisenmanagement zur Anwendung kommen", berichtet Bruno Dobler, ebenfalls Unternehmens- und Strategieberater bei URimpuls.
Das Resultat der strategischen Kommunikationsberatung war, dass sich der Verwaltungsrat von der Entscheidung des CEO überzeugen ließ und ein strukturiertes System zur Fehlerkultur eingeführt wurde. Heute gilt das Unternehmen als positives Beispiel für eine Organisation, die Offenheit über Schuldzuweisungen stellt.
Dieser Fall verdeutlicht, dass nicht Fehler selbst ein Problem darstellen, sondern vielmehr ihr Verschweigen. Jeder nicht angesprochene Irrtum birgt das Potenzial für erhebliche finanzielle, kulturelle und strukturelle Schäden. Fehlerkultur bedeutet dabei nicht Toleranz gegenüber Nachlässigkeit. Stattdessen geht es um klare Spielregeln und eine vertrauensvolle Kommunikation. "Wer eine offene Haltung etabliert, schafft nicht nur Sicherheit, sondern nutzt Fehler zudem als Quelle für Innovation, Effizienz und Resilienz - bevor eine fehlende Offenlegung schrittweise in eine Katastrophe münden würde", so die Unternehmensberaterin für Strategie und Verhandlungen Dr. Heidi Z'graggen.
(Bildquelle: iStocks / Boris Jovanovic)
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