Deutsches Tierschutzbüro demonstriert vor KaDeWe gegen Verkauf von Kaninchen-Qualfleisch
19.06.2013
Vereine & Verbände
Als Kaninchen verkleidet hielten sie Plakate mit Bildern hoch, die zeigten, woher das im KaDeWe verkaufte Kaninchenfleisch stammt. Viele Kunden waren betroffen.
Die große Lebensmittelabteilung des Berliner Kaufhauses KaDeWe ist weltweit als "Feinschmeckeretage" bekannt. Angeboten wird auch frisches Kaninchenfleisch, mit der Bezeichnung "aus kontrollierter Schlachtung". Auf der Verpackung ist ein glücklich lachendes Kaninchen mit einer Karotte im Arm abgebildet – die Realität sieht anders aus.
An Ostern dieses Jahres gelang es dem Deutschen Tierschutzbüro e.V., versteckt in dem Schlachthof zu filmen, aus dem das im KaDeWe angebotene Fleisch stammt.
Das Filmmaterial zeigt, wie vollkommen verängstigte Kaninchen dicht gedrängt in übereinander gestapelten Drahtgitterkäfigen auf die Schlachtung warten. Unter ihnen eine Lache aus Urin und Kot. Brutal zieht der Schlachter ein Tier nach dem anderen an den Ohren aus dem Käfig, schneidet ihm die Kehle durch und häutet es vor den Augen der Artgenossen.
Heute demonstrierten Aktivisten des Deutschen Tierschutzbüros vor dem KaDeWe gegen den Verkauf des Qualfleischs. Als Kaninchen verkleidet hielten sie Plakate mit Bildern aus dem Schlachthof hoch und verteilten Flugblätter.
Stefan Klippstein, Sprecher des Deutschen Tierschutzbüros, erklärt: "Die Verpackung des im KaDeWe verkauften Kaninchenfleischs suggeriert den Kunden, dass sie Fleisch von glücklichen Tieren kaufen. Aus unserer Sicht ist das Verbrauchertäuschung. Daher haben wir den Kunden heute gezeigt, wie es den Tieren in Wirklichkeit ergangen ist."
Viele Kunden äußerten sich betroffen über die von den Tierschützern gezeigten Bilder. "Wir haben großen Zuspruch erhalten", so Klippstein, "den Kunden war nicht bewusst, unter welchen Umständen die Tiere gehalten und geschlachtet werden, sie waren dankbar für die Aufklärung."
Das Deutsche Tierschutzbüro fordert vom KaDeWe, das Kaninchenfleisch aus dem Sortiment zu nehmen. "Den Kunden ist es nicht möglich, einem Produkt anzusehen, wie es erzeugt wurde. Daher trägt das KaDeWe eine Mitverantwortung für die Herkunft und Erstellung der Produkte, die es seinen Kunden anbietet", so Klippstein, "die Reaktionen der Kunden haben deutlich gemacht, dass sie so erzeugtes Fleisch nicht essen wollen."
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