Milchbetrieb-Skandal bei Flensburg: Sohn des Landwirts misshandelt Kühe und greift ProSieben Kamera-Team an
15.07.2020
Vereine & Verbände
Vor wenigen Wochen hat das Deutsche Tierschutzbüro Bildmaterial aus einem Milchbetrieb in Wees bei Flensburg veröffentlich. Die Aufnahmen zeigen, wie brutal mit Milchkühen im sogenannten Melkstand umgegangen wird. Die Bilder zeigen zudem auch, wie Tiere mehrfach mit Faustschlägen oder mit einem Besenstiel misshandelt werden. Vor allem dann, wenn die Tiere nicht schnell genug in den oder aus dem Melkstand gehen. Auch der Umgang außerhalb des Melkstands ist sehr gewaltvoll und gnadenlos, so zeigen die Aufnahmen, dass mindestens einer Kuh ins Gesicht getreten worden ist, während das Tier fixiert war. Dabei handelt es sich um einen kleinen und regionalen Betrieb mit nur wenigen hundert Tieren, quasi ein Familienbetrieb. "Genau solche Betriebe werden immer als Vorzeigebetriebe genannt, die man fördern müsste, eben keine klassische Massentierhaltung, sondern die sogenannten Bauern um die Ecke" so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro. Der Betreiber selbst ist CDU-Mitglied und in der Regionalpolitik sehr aktiv. Basierend auf den Bildaufnahmen hat die Staatsanwaltschaft Flensburg die Ermittlungen aufgenommen (AZ 115 Js 8282/20).
Die Milch wird an die Firma "Deutsches Milchkontor" (DMK) in Nordhackstedt (Schleswig-Holstein) geliefert. DMK ist der größte Milcherzeuger Deutschlands (Marken u.a. Milram, Humana und Alete). DMK hat dem Deutschen Tierschutzbüro schriftlich bestätigt, dass man von dem betroffenen Betrieb Milch bezieht, hält aber dennoch an der Zusammenarbeit fest. Dabei präsentiert sich die Firma in der Öffentlichkeit gern als besonders transparent und wirbt mit einer artgerechten und kleinbäuerlichen Tierhaltung. "Doch die uns vorliegenden Aufnahmen zeigen deutlich, wie Tiere gequält werden und das passt so gar nicht zu der vorgegaukelten Werbewelt" kritisiert Peifer.
Vor allem der Sohn des Betreibers ist immer wieder auf den versteckten Aufnahmen zu sehen. Nach bekannt werden der Vorfälle hat er sich in der Öffentlichkeit geäußert und sprach davon, dass "jeder mal einen schlechten Tag haben kann". "Er versucht damit die Gewalt gegenüber den Tieren runterzuspielen, zudem zeigen die Aufnahmen, dass er an mehreren, unterschiedlichen Tagen auf die Kühe eingeschlagen hat, von einem Tag kann dabei nicht die Rede sein" so Peifer.
Zusammen mit einem ProSieben Kamera-Team wollte der Tierrechtler den Sohn zu den Misshandlungen befragen, doch dieser schlug daraufhin auf den Kamera-Mann ein. Dabei stand das Kamera-Team währenddessen auf öffentlichem Gelände. "Wer Menschen schlägt, schlägt auch auf Tiere ein" so Peifer, der bei dem Angriff dabei war. Das Deutsche Tierschutzbüro fordert, dass der Täter bestraft wird. "Es darf nicht sein, dass solch ein massiver Übergriff auf Tiere unbestraft bleibt" so Peifer abschließend.
Das Deutsche Tierschutzbüro empfiehlt die pflanzliche Lebensweise, denn so wird garantiert kein Tier gequält. Leckere Rezepte unter https://twenty4vegan.de/
Der TV-Beitrag soll HEUTE (15.07.2020) um 17:00 Uhr in der ProSieben-Sendung "taff" ausgestrahlt werden.
Weitere Informationen unter https://www.tierschutzbuero.de/kuhleid/
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