Pressemitteilung von Deutsches Tierschutzbüro e.V.

Nach Aufdeckung von Tierquälerei in Westfleisch Zuliefererbetrieb in Velen: Landwirt muss sich vor Gericht ver


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Nach Aufdeckung von Tierquälerei in Westfleisch Zuliefererbetrieb in Velen: Landwirt muss sich vor Gericht verDas Deutsche Tierschutzbüro hat im September 2022 aus 7 Westfleisch-Zulieferbetrieben erschreckendes Video- und Fotomaterial veröffentlicht. In allen dokumentierten Betrieben wurden Schweine gequält, teilweise auch von den Mitarbeitenden misshandelt. Bei Westfleisch handelt es sich um einen der größten Fleischproduzenten in Deutschland mit eigenen Schlachthöfen. Einer der betroffenen Mastbetriebe liegt in Velen. Mehrfach wurde in dem Schweinestall Tierquälerei dokumentiert: kranke, abgemagerte und verletzte Tiere wurden nicht tierärztlich behandelt, teilweise wurde das Trinkwasser der Tiere abgestellt.

 

Westfleisch präsentiert den Betrieb auf seiner Website als einen Hof mit langer Familientradition, es sind Kinder vor einem Maisfeld und kleine Stallungen zu sehen. Auf den Fotos wird ein lachender Hofbetreiber gezeigt. Der typische "Bauer von nebenan". Man könnte glauben, dass auf dem Hof in Velen (Kreis Borken, Nordrhein-Westfalen) die Welt noch in Ordnung sei, doch der Schein trügt. Die Schweine und Sauen werden in großen Mastanlagen gehalten. "Die Bauernhofidylle sucht man hier vergeblich. Und auch sonst hat die Haltung nichts mit der vorgegaukelten heilen Welt zu tun, wie die uns zugespielten Bilder zeigten", so Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro. 

  

Auf dem im September 2022 veröffentlichten Videomaterial sind Schweine zu sehen, die sich gegenseitig in die Ohren und Ringelschwänze beißen. Eine Verhaltensstörung die auftritt, wenn die Tiere gestresst und frustriert sind. "Eine tierärztliche Behandlung erfolgt offenbar nicht. Dabei hätten die verletzten Schweine dringend Hilfe benötigt", empört sich Peifer. Dabei ist der Betreiber sogar Westfleisch-Kooperationspartner für den Bereich Schweine und hat in den letzten Jahren rund 50.000 Euro an EU-Subventionen erhalten - u. a. für Umwelt- und Tierschutzverbesserungen. Zudem nimmt er an der Initiative Tierwohl teil und hält ca. 4.000 Schweine."Die Tiere haben von all dem nichts", so Peifer.


Doch die Videoaufnahmen aus 2022 zeigen noch mehr. So hatten einige der Schweine schwerwiegende Verletzungen: Beinverletzungen, Nabelbrüche, blutige Ohren und Ringelschwänze, offene Wunden. "Die Liste der Quälereien in dem Betrieb war sehr lang, die Videoaufnahmen erinnern eher an einen Horrorfilm", so Peifer. In einer Bucht hatten alle Tiere blutig gebissene Schwänze, das schien den Betreiber aber nicht zu stören. "Ein Schwein fiel mir auf dem Videomaterial besonders auf, es war stark abgemagert und apathisch. Es musste Höllenqualen erleiden", sagt Peifer.

Der Betreiber hat es weder separiert noch ausreichend tierärztlich behandelt, obwohl es dringend darauf angewiesen wäre und dies gesetzlich vorgeschrieben ist. Stattdessen schien das Tier langsam in der Bucht zu verhungern.


In einer Nacht im Juli filmt das Ermittlerteam ein Schwein, das tatsächlich in einer Krankenbucht gehalten wurde. Allerdings wurde das Trinkwasser abgestellt, das Tier hat also nicht einmal etwas zu trinken. Die Aufnahmen sind im Hochsommer entstanden "Wie kaltblütig muss der Betreiber sein, dass er kranken Tieren noch nicht mal Wasser gibt?", so Peifer. Eine Woche später filmt das Ermittlerteam erneut in dem Stall, um nachzuweisen, dass es sich nicht um eine einzelne Verfehlung des Landwirtes handelt. In dieser Nacht finden sie das Schwein erneut. Es liegt tot im Gang.



Auch stößt das Ermittlerteam auf weitere tote Tiere. Offenbar wurden sie einfach liegen gelassen. Sie lagen zwischen den Lebenden oder verwesten langsam vor den Stalltoren, "behandelt und abgelegt wie Müll", so Peifer.



Immer Sommer 2022 hatte das Deutsche Tierschutzbüro bei der zuständigen Staatsanwaltschaft in Münster Strafanzeige erstattet. Nun wurde gegen den Betreiber Anklage erhoben, es soll vor dem Amtsgericht Borken verhandelt werden (AZ 540 Js 3016/22 -Staatsanwaltschaft Münster). "Wer Tiere so brutal quält, der soll auch hart bestraft werden" fordert Peifer.



Dabei sind die Zustände in dem Betrieb in Velen kein Einzelfall. In allen 7 dokumentierten Zulieferbetrieben des Fleischkonzerns Westfleisch wurde massive Tierquälerei aufgedeckt. Auf der Website wirbt die Firma mit Fleisch "direkt von Bauern", Regionalität, hohen Tierschutzstandards und kurzen Transportwegen. Der Tierschutz steht angeblich im "Fokus". "Die uns zugespielten Bilder zeigen auf, dass die Realität eine andere ist", so Peifer.  

Im September 2022 hatte das Deutsche Tierschutzbüro auch eine Kampagne gestartet, um wiederholt auf die erschreckenden Zuständen in den Schweinemastanlagen von Westfleisch aufmerksam zu machen. Der Konzern reagiert mit der Ankündigung von mehr Kontrollen, die Zusammenarbeit mit den 7 Skandalbetrieben wurde, bis auf eine Ausnahme, nicht beendet. "Zu Recht hat Westfleisch Ende 2022 von uns den Preis der Herzlosigkeit bekommen, denn Konsequenzen sehen anders aus" so Peifer und ergänzt: Der beste Weg, den Tieren zu helfen, ist sie nicht mehr zu essen. Eine pflanzliche Ernährung, ohne Fleisch und andere tierische Produkte ist heute so einfach wie nie". Vegane Rezepte unter http://www.Twenty4VEGAN.de



Bildmaterial aus dem Betrieb auf Anfrage. 



Weitere Informationen zu Kampagne https://www.tierschutzbuero.de/westfleisch-skandal

Weitere Informationen zu der Schweinemast https://www.tierschutzbuero.de/westfleisch-skandal-velen

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Deutsches Tierschutzbüro e.V.
Herr Jan Peifer
An der Autobahn 23
53757 Sankt Augustin
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