5 ungefärbte Wahrheiten über Ostereier - Tierrechtler*innen rufen zum Eier-Boykott auf
31.03.2021
Umwelt & Energie
Die Nachfrage an Eiern ist in den letzten Jahren massiv gestiegen und erreicht derzeit ein Rekordhoch. So wurden im Jahr 2020 unglaubliche 20 Mrd. Eier in Deutschland verzehrt. Der durchschnittliche Konsum pro Kopf und Jahr lag bei knapp 240 Eiern. Vor allem die sogenannten "versteckten" Eier, also Eier die in Kuchen, Gebäck und Keksen verarbeitet sind, haben sicherlich zu dem massiven Anstieg beigetragen. "Gerade bei verarbeiteten Eiern muss nicht auf der Verpackung angegeben werden, in welcher Haltungsform die Hühner leben und letztlich leiden. Der Verdacht liegt nahe, dass gerade hier die Käfigeier genutzt werden" kritisiert Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender vom Deutschen Tierschutzbüro e.V.
Der Konsum von mehr Eiern bedeutet auch, dass es mehr Hühner gibt. So werden in Deutschland knapp 50 Millionen Hühner zur Eierproduktion in zum Teil riesigen Stallungen gehalten. Das sind 1,2 Mio. mehr Hühner als noch im Jahr 2019. "Dabei sind die Haltungsbedingungen in den Betrieben katastrophal und haben mit artgerechter Haltung nichts zu tun" so Peifer. Immer wieder veröffentlicht das Deutsche Tierschutzbüro und andere Tierrechtsorganisationen heimlich erstelltes Videomaterial aus Hühnerstallungen. Die Bilder zeigen überfüllte Betriebe mit zehntausenden von Hühnern. "Dabei spielt es keine Rolle ob Bio-, Freiland-, Boden- oder Käfighaltung, die Tiere leiden in allen Haltungssystemen" sagt Peifer.
Im Rahmen der Online Kampagne "5 ungefärbte Wahrheiten über Eier" klärt die Tierrechtsorganisation derzeit die Verbraucher*innen über Ostereier auf. "Das eigens produzierte Video mit den 5 Fakten wurde bereits in den ersten Stunden über 10.000-mal geklickt und hundertfach geteilt" freut sich Peifer. Weiterhin berichtet die Organisation auf ihren Social-Media-Kanälen, im vereinseigenen Newsletter und auf der Website über die Kampagne und zeigt dort diese ungefärbten Wahrheiten über Ostereier auf.
1. Gefärbte Eier können Käfig-Eier sein
Eigentlich müssen Eier mit einem Stempel versehen sein, der zeigt, aus welcher Haltung sie kommen. Bei Ostereiern ist dieser meist nicht erkennbar oder gar nicht erst vorhanden. So verbergen sich dahinter oft Eier aus tierquälerischer Käfighaltung.
2. Auch für Eier leiden und sterben Tiere
Für Eier werden Millionen Hennen ausgebeutet. Beinah täglich muss eine Henne ein Ei legen. An dieser schmerzhaften Höchstleistung gehen die Tiere kaputt. Mit gerade einmal 12 Monaten werden sie geschlachtet, weil sie nicht mehr genug Eier legen.?
3. Bio-Eier sind auch keine Lösung
Auch in Bio-Betrieben werden zehntausende Hennen auf engstem Raum gehalten. Oft wird bei dem gesetzlich vorgeschriebenen Mindestauslauf getrickst, sodass sich nur sehr wenige Hennen aus dem Stall ins Freie begeben.?
4. Eier können die Gesundheit schädigen
Eier müssen vor dem Verkauf nicht gereinigt werden. In den Betrieben kommen sie mit Kot, Dreck und Bakterien, wie Salmonellen in Berührung und können somit eine Gefahr für die menschliche Gesundheit bergen. Hinzu kommt, dass nicht nur in der Hühnermast, sondern auch bei Legehennen Antibiotika und andere Medikamente verabreicht werden, da viele von ihnen die Qualen der Haltung nicht anders überleben würden. Das birgt auch beim Eierkonsum Risiken, denn immer wieder werden auch Rückstände von Medikamenten in Eiern nachgewiesen.
5. Eier sind ein "Menstruationsprodukt"
Hennen legen unbefruchtete Eier etwa einen Tag nachdem die Eizelle aus dem Eierstock in den Eileiter gelangt ist. Durch die unnatürlich häufige Eierproduktion von fast 300 Eiern pro Henne und Jahr, entzündet sich sehr häufig die Kloake (gemeinsamer Ausgang für Darm, Harnblase und Geschlechtsorgane) der Hennen, was zusätzlich schlimme Schmerzen für die Tiere verursacht.
Das Deutsche Tierschutzbüro ruft zu Ostern zum Eier-Boykott auf, denn nur so kann den Tieren wirklich geholfen werden. Gerade jetzt zu Ostern steigt die Nachfrage nach Eiern massiv an, und das auf Kosten der Tiere. "Der einzige Weg diesen Tieren wirklich zu helfen und die Tierquälerei zu beenden, ist die rein pflanzliche Lebenswiese" so Peifer abschließend.
Die Organisationen veröffentlicht daher tolle, ei-freie Rezepte auf der Website
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